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  astridmagbier

Wir lieben Bierfestivals! Ihr auch?

Ich finde, es gibt wenig schönere Gelegenheiten, sich durch die verschiedenen Bierstile und Brauereien zu probieren. Und das alles ohne durch die ganze Stadt hetzen zu müssen sondern schön gechillt an einem Ort. Die Festivalsaison 2024 ist in vollem Gange und ich habe schon verschiedene Festivals besucht. Die Toer de Geuze rund um Brüssel, die Brauschau in Köln, das Manchester Craftbeer Festival und das Brewda Festival in den Niederlanden. Ganz verschiedene Festivals und jedes auf seine Art einzigartig.

Toer de Geuze

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war definitiv die Toer de Geuze. Nur alle 2 Jahre haben die Lambik-Fans weltweit die Gelegenheit, ins Pajottenland nach Belgien zu pilgern und den spontan vergorenen Bieren zu frönen. Viele Brauereien und Stekerijn öffnen ihre Tore und bieten seltene Einblicke in die Produktion und Lagerung dieses besonderen Bierstils. Zum ersten Mal hat der Belgoshop eine Bustour mit Start in Köln organisiert. Das war für uns als Kölner natürlich besonders angenehm und hat in der großen Gruppe viel Spaß gemacht. Auch in 2025 wird der Belgoshop eine besondere Genusstour nach Belgien organisieren. Schaut doch mal vorbei.

Kölner Brauschau


Kaum zurück aus Belgien ging schon das einzig wahre Kölner Hobbybrauer-Highlight an den Start. Die Kölner Brauschau mit zahlreichen Hobbybrauern aus der Region und ganz Deutschland. Wir können in Köln wirklich stolz auf unsere talentierten Hobbybrauer sein. So eine Qualität und Vielfalt findet man nicht bei vielen Festivals. Und erst recht nicht bei Amateuren. In diesem Jahr hatten Thorsten und ich die besondere Ehre, im Interview unseren Senf dazu zu geben. Schaut Euch gern mal das Youtube-Video zum Festival an. Stay tuned, der Termin für 2025 steht bereits fest: 14. Juni 2025. Die Tickets gehen Ende November/Anfang Dezember in den Verkauf. Dann heißt es schnell sein, denn die sind immer heiß begehrt. Schaut doch mal beim Instagram-Account der Brauschau vorbei, dann seid ihr auf dem Laufenden. Und die Brauschau ist auch ein schönes Beispiel warum es so schön ist, regelmäßig mit der Craftbeer-Commmunity zusammen zu kommen und sich auszutauschen. Auf dem zweiten Bild sehr Ihr Thorsten von altemaennerkochengeilenscheiss und Flo vom Podcast Brautag, wie sie eine gemeinsame Folge zum Thema Beer-Foodpairing aushecken. Die Folge ist mittlerweile fertig und wirklich hörenswert.

Manchester Craftbeer Festival


Für das nächste Festival Anfang Juli ging es übers Wochenende nach England, genauer gesagt nach Manchester. Manchester stand schon immer auf meiner Wunschliste für einen Wochenendtrip und was bietet sich da besser an, als dies mit einem tollen Craftbier-Festival zu kombinieren. Im Depot Mayfield findet das Festival über 2 Tage statt und bietet Brauereien aus England, Europa und der ganzen Welt die Möglichkeit, ihre hopfigen Köstlichkeiten zu präsentieren. Tatsächlich kommen bei diesem Festival Hopfenfans besonders auf ihre Kosten. Die Auswahl an IPAs, NEIPAs und Pale Ales ist wirklich erstaunlich groß. Neben dem Festival bietet Manchestern natürlich jede Menge Weltklasse-Brauereien. Wer nach Inspiration für ein Craftbier-Wochenende in Manchester sucht, kann sich gern meinen neuen Bierguide runterladen.

Brewda


Anfang September geht es mittlerweile traditionell nach Breda zum Frontaal-Festival Brewda. Mehrmals im Jahr ist die Sommeredition mein Favourit da man (bei schönem Wetter) das tolle Aussengelände der Brauerei geniessen kann und ein wirkliches Festival-Feeling mit Streetfood, Bands und Dancefloor aufkommt. Bekannt für seine besondere Qualität lädt Frontaal natürlich nur die Creme de la Creme der europäischen Partner-Brauereien ein. Viele englische und britische Brauereien aber natürlich auch aus Belgien oder Osteuropa. Nur die deutschen Brauer haben bisher eher selten den Weg ins benachbarte Ausland gefunden. Mag das etwa an den Vorurteilen der Deutschen zu niederländischem Bier liegen ;) Mit diesen Vorurteilen kann man beim Festivalbesuch definitiv aufräumen da es jede Menge Top Brauereien aus den Niederlanden zu probieren gibt.

Bierfestivalkalender

Jetzt bist Du völlig baff und überrascht weil Dir bisher gar nicht bewusst war, dass es so viele tolle Festivals in Deutschland und Europa gibt? Verpasse kein Festival mehr und abonniere einfach meinen Festival-Kalender auf Linktree. In chronologischer Reihenfolge findest Du hier die wichtigsten Festivals in ganz Europa. 

Und damit Du ein bisschen Inspiration bekommst, findest Du hier einen Ausblick auf die Festivals, die ich sehr empfehlen kann bzw. selbst noch in 2024 besuchen werde.

Ausblick

Brügge Bierfestival (14./15.9.24)


Wer schon immer mal nach Brügge wollte, sollte die Gelegenheit nutzen und dies mit einem Besuch des Bierfestivals kombinieren. Super zentral gelegen, kann man das Festival super mit Sightseeing in der wunderschönen Innenstadt kombinieren. Die luftige Halle und der Outdoorbereich mit Streetfoodständen ist genau richtig, um dort ein paar Stunden zu verbringen. Das schöne an diesem Festival ist die große Zielgruppe. Hier trifft man nicht nur Craftbeer-Nerds sondern alt und jung, Männlein oder Weiblein. Ein gutes Festival zum Einstieg, wenn man sich mehr mit dem Thema Bier auseinandersetzen möchte.

Bonner Brauschau (28.9.24)


Das Schwesterfestival der Brauschau in Köln in unserer zweiten hübschen Rheinmetropole. Auch die Bonner haben einen sehr aktiven Hobbybrauer-Verein und da liegt es nahe, dass auch die Bonner diese Vielfalt und Qualität der eigenen und befreundeten Hobbybrauer präsentieren. Bonn ist doch immer einen Besuch wert. Außerdem sind die Tickets nicht ganz so schnell ausverkauft wie in Köln.

Billies Craftbier Festival (8./9.11.24)


Für mich persönlich ist Billies die Mutter aller Craftbeer-Festivals in Europa. Billies war die französische Bulldogge des Veranstalters und ist mittlerweile leider gestorben. Der Name des Festivals, des gleichnamigen Taprooms und vor allem die Erinnerung an diesen tollen Hund wird jedes Jahr im November auf dem Industrie-Festivalgelände gefeiert. Mit dabei sind die besten Craftbrauereien Europas und der ganzen Welt. Das besondere ist hier, dass die Biere extra für das Festival gebraut werden und sich deshalb natürlich alle Craftbeer-Nerds darauf stürzen. Der Eintrittspreis von ca. 90€ pro Tag hat es auch in sich, lohnt sich aber unbedingt wenn man ambitioniert Bier trinken möchte. Wir fahren in diesem Jahr zum vierten Mal hin. Es scheint sich also zu lohnen.


Vielleicht seid Ihr jetzt ein bißchen auf den Geschmack gekommen und wollt einmal ein Bierfestival besuchen? Jetzt ist genau die richtige Zeit, um spontan Resttickets für den Herbst zu ergattern oder einen Plan für 2025 zu machen. Bei dieser Vielfalt, die wir in Europa haben, ist wirklich etwas für jeden dabei.


Viel Spaß! Eure Astrid


P.S. es folgen ein paar praktische Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene ;)

Ein gutes Bierfestival...

💧Hat jede Menge Wasserstationen zum kostenlosen Zapfen oder Gläser spülen.
🌭 Bietet richtiges Essen an und nicht nur Snacks.
🚍 Ermöglicht die einfache Anreise ohne PKW.
💛 Wird von lokalen Bloggern empfohlen. Wenn nicht, denkt mal drüber nach 😉.
🍺 Bietet Biere an, die es nicht auch in jedem Bierladen zu kaufen gibt.

Meine Tipps für einen guten Festivaltag

💧 Zwischendurch mal Wasser trinken soll helfen. 😉
🍺 Checkt vorher, welche Brauereien Specials mitbringen und wann diese am Hahn sind. Nicht, dass ihr ein Highlight verpasst.
📸 Für den obligatorischen Untappd Checkin, einfach ein kurzes Foto vom Bierglas neben der jeweiligen Infotafel machen - das hilft schon mal beim Erinnern am nächsten Morgen.
📝 Macht euch einen Plan, auch wenn ihr nach einem Check der Brauereiliste feststellt, dass ihr keinen braucht.
🫧 Feuchte Tücher oder ein Desinfektionsmittel für die Hände könnten hier tatsächlich mal hilfreich sein um klebefrei durch den Tag zu kommen.

Und wem jetzt noch...

... die passenden Accessoires fehlen, findet hier ein paar Favourites um Euer Bier durch die Gegend zu tragen. Das passende Festivalschuhwerk findet Ihr hier. Außerdem auch mal ein schönes Bier-Tshirt für Frauen.

30. Mai 2024
Im April war es endlich soweit und wir haben unsere lang erträumte Reise durch Japan gemacht. Für 4 Wochen haben wir die Hauptinsel Honshu und die südlich angrenzende Insel Kyushu erkundet. Viele Menschen meinten vor unserer Reise durch Japan, dass ich mich dann ja auch biertechnisch in Urlaub begeben würde. Der bierstolze Deutsche geht halt immer davon aus, dass er der Bier Nabel der Welt ist. Tatsächlich war Craftbier einer der vielen Gründe, warum ich schon immer nach Japan wollte. Gerade in den letzten Jahren hat sich das Land der aufgehenden Sonne in ein Land der aufsteigenden Mikrobrauereien gewandelt. Das Craftbier-Zentrum des Landes - die Insel Hokkaido und die Stadt Sapporo, haben wir dieses Mal leider nicht geschafft. Zu viele Dinge gibt es zu entdecken und es muss ja auch noch Ziele geben, um einmal wiederzukommen. Dem geneigten Bierliebhaber bleibt auch in Deutschland der gute Ruf des japanischen Craftbiers nicht verborgen. Der Ruf eilt ihm voraus, denn tatsächlich schafft es kaum eine japanische Craft-Brauerei in die deutschen Bottle Shops. So hatte ich gerade mal drei Brauereien gekostet, bevor wir uns auf die Reise machten. Hitachino, Codeo und ein leckeres Yuzu-Bier von Rio-Brewing aus Tokio. Doch was macht japanisches Craftbier aus? Craftbier ist grundsätzlich und auch in Japan bunter und vermeintlich kreativer als die Asahis und Kirins dieser Welt. Japaner sind ihr ganzes Leben umgeben von buntem Marketing, niedlichen Maskottchen und ihren liebsten Animé-Figuren. Außerdem haben die Japaner grundsätzlich eine wesentlich größere Geschmackspalette als der Mitteleuropäer. Wer einmal die fermentierte Sojabohne “Natto” probiert hat, den alle Kinder liebend gern zum Frühstück essen, weiß ungefähr, wovon ich spreche. Da passen die kreativen Designs und die abwechslungsreichen Geschmäcker von Craftbier genau ins Bild. Die Mikrobrauereien in Japan sprechen damit ganz selbstverständlich eine Zielgruppe an, die in Deutschland wirklich schwer zu erreichen ist. Frauen zwischen 30 und 45. Trifft man im deutschen Taproom eher bärtige Nerds, sind es in Tokyo, Kyoto und Yokohama Frauen, die sich im Taproom mit einer Freundin treffen und gepflegt ein schönes West Coast IPA schnabulieren. Hielt ich es am Anfang für Zufall, stellte ich schon nach einigen Tagen fest, dass das ganze System hat. Ebenso spannend ist die Tatsache, dass jede Stadt ihre lokale Mikrobrauerei hat und je nach Größe gibt es mehrere Player. Der Markt und die Nachfrage sind gut entwickelt und so lohnen sich auch größere Investitionen in Brauanlagen und schönes Inventar für einen Taproom in City-Lage. Dies gilt für kleinere Großstädte in Kyushu, genauso wie für Metropolen wie Kyoto, wo man sich quasi die Straßen rauf und runter probieren kann. Die Vielfalt ist unglaublich. Ein Fun Fact zu dieser Bierreise: ich habe selten so viel Altbier vom Fass getrunken wie in den 4 Wochen in Japan. Man muss dabei natürlich im Hinterkopf behalten, dass ich in Köln wohne, wo einem immer noch Prügel droht, sollte man es wagen, ein Altbier zu bestellen. Aber es ist wirklich erstaunlich, wie sehr die Japaner Traditional German Ale (sprich: Alt, Kölsch, Berliner Weisse und Gose) trinken und die Brauer sich austoben. In Ermangelung entsprechender Referenz-Biere sind die Kreationen jedoch häufig weit entfernt vom Original. Aber was solls? So habe ich doch endlich mal ein Kölsch getrunken, das wirklich lecker war ;). Besonders aufgefallen ist mir eine Sache, um die Biersommeliers in Deutschland immer noch kämpfen. Fast jede Brauerei drückt ein Flavour Profile seiner Biere auf die Karte und gibt zusätzlich Anhaltspunkte über den Geschmack des Portfolios, indem es die Biere in ein Geschmacks-Koordinatensystem einordnet. Im japanischen Taproom kommt die Speisekarte ganz selbstverständlich mit der Bierkarte zum Gast. Wer Bier trinken will, muss auch gut essen. Das haben die Japaner sehr gut verstanden und bieten tolle, häufig westlich orientierte Gerichte. Da schlägt mein Foodie-Herz direkt höher: Es gibt fast immer Beer-Foodpairing Empfehlungen in der Karte. Ein Träumchen :). Craftbier in Japan - Mein Fazit 1. Japan hat wesentlich mehr Craftbier Gastronomie als Deutschland 2. Eine wichtige Zielgruppe sind Frauen 3. Fast jede Stadt hat eine lokale Brauerei mit Taproom 4. Die Japaner stehen total auf deutsche Bierstile 5. Flavour-Profile und Beer-Foodpairing Empfehlungen gehören in Japan ganz selbstverständlich auf die Karte Ich habe Euch eine kleine bierige Japan-Rundreise zusammengestellt. Wer wirklich einmal nach Japan fährt, kann sich auch gerne meine Google-Liste Craftbeer in Japan anschauen. Die gibt Orientierung und Anhaltspunkte für Taprooms, Brauereien und Bottleshops. Bierreise durch Japan - meine Top Ten in 10 Locations: Tokio - Die größte Stadt der Welt
von 183:913015624 18. Februar 2024
Bierbrauen ist Männersache - und es zu trinken sowieso? Frauen und Bier? Wie konnte das denn passieren und wie häufig werde ich gefragt, wie ich denn auf diese Idee gekommen bin? Einfach nur gern Bier zu trinken scheint nicht ausreichend zu sein, um Biersommeliére zu werden. Doch sollten diese tägliche Vorurteile unserer Gesellschaft gegenüber biertrinkenden Frauen nicht im Vordergrund dieses Artikels stehen. Sind sie doch das Ergebnis vieler Jahrhunderte männlicher Vorherrschaft in diesem Bereich und mich interessiert viel mehr der Ursprung dieser Misere. Ob die Göttin Kalevatar bei den Finnen, die dem Mann das göttliche Getränk gebracht hat oder die Wikinger, bei denen nur Frauen Bier brauen durften. (1) Von den Ägyptern bis hin zu den Wikingern. Überall waren es Frauen, die Bier brauten. Für religiöse Zeremonien oder als kalorienreiches, hygienisches Getränk für den Alltag. Bereits Hildegard von Bingen hat im 12. Jahrhundert über die positiven Eigenschaften von Hopfen geschrieben und fügte diese wertvolle Zutat ihrem Bierrezept hinzu. (2)
18. November 2023
Noch ein Bierblog in dem es aber nur am Rande um Bier geht. Bier ist der Anlass für so viele gesellige Ereignisse. Bier ist Bestandteil meiner Reisen. Bier passt toll zum Essen - egal ob im Restaurant oder zu Hause. Es gibt unzählige Bierfestivals, die ich sehr gern besuche. Kurz gesagt: Es geht um alles Schöne rund ums Bier. Du bist gespannt? Ich auch ;)
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